
Lithografie-Kniehebelpresse. [Public domain], via Wikimedia Commons
Da der Stein durchschnittlich 8 bis 15 cm hoch ist, kann die Oberfläche nach dem Druck abgeschliffen und für eine neue Zeichnung vorbereitet werden. Es haben sich nur ganz wenige Steine erhalten, auf denen man noch die Zeichnung Daumiers findet.
Das von Gillot schon um 1855 erfundene Verfahren mit einer Zinkplatte als Druckträger (Gillotage) ist künstlerisch von geringerer Qualität, da die Konturen verwischen und die Grau- bis Schwarztöne kaum abgestuft erscheinen. Es beschleunigte aber die kombinierten Druckverfahren von Lithografie und Zeitungsdruck (Hochdruck).
Die Drucklegung nimmt in der Mehrzahl der Fälle folgenden Verlauf. Zuerst werden mehrere Abzüge vom Stein genommen, die zum einen in die Redaktion wandern, um sie dort zu betexten, zum anderen geht ein Exemplar an den Künstler zu dessen Kontrolle. (sog. épreuve avant la lettre). Druck auf festem Velin, sehr selten auf ‚chine‚ oder auf ‚papier mince‚, d.i. dünnes Velin.
Vom betexteten Stein werden einige Abzüge gefertigt, meist auf ‚papier mince‚, zum einen geht ein Exemplar zum Drucker , der das Blatt zertifizieren muss (sog.‚epreuve avec le certificat de tirage‘), zum anderen zu Zeiten der Zensur an den Zensor, der ein oui oder no(n) bzw. refusé bewilligt.
Erst dann kann der Auflagendruck erfolgen, für die Charivari-Ausgabe auf Zeitungspapier, für Sonderausgaben (z.B. Bündelung in Alben) auf festem Velin (sog. ‚epreuve sur blanc‚). abgezogen entweder vom Mutterstein oder von einem Abklatschstein. Gegebenenfalls erfolgt eine Schablonenkolorierung.
Honoré-Daumier-Gesellschaft