Berlin-Kolloquium Mai 2013
Daumier-Lithographien – eine Marktanalyse
Daumier und das Geld. Eine Geschichte chronischer Geldknappheit.
Daumier hatte ein monatliches Einkommen zwischen 500 und 700 Francs, mit Ausnahme der Zeit der Entlassung beim Charivari. Das scheint aus welchen Gründen auch immer für seinen Geldbedarf nicht ausgereicht zu haben. Es haben sich eine Reihe von Dokumenten erhalten, die bezeugen, dass er Freunde wie auch uns unbekannte Personen um Geld angegangen ist, wie z.B.:
1842 Rückzahlung von 50 Francs als Teilschuld über einen Gerichtsdiener
1846 Schuldanerkenntnis gegenüber dem Bildhauerfreund Geoffroy-Dechaume.
1860 finanzielle Schwierigkeiten. Brief an den Händler Beugnier
1862 Schuldanerkenntnis von 1500 Francs für ein Bild von Théodore Rousseau.
1862 Étienne Carjat leiht ihm 60 Francs
1870 D. bestätigt Schuld von 100 Francs gegenüber Madame Hugues.
1871 Daubigny leiht ihm 100 und 250 Francs
1872 D. bleibt Geld schuldig für Feuerholz
1872 D. zahlt zurück 100 Francs von einer Schuld von 1000 Francs.
Daten in Chronology in: National Gallery …S. 542-563.
Preise für Daumier Graphik zu seinen Lebzeiten
1836 60 Francs für ein Jahresabonnement Charivari, Provinz 72 Francs
1831 52 Francs für ein Jahresabonnement La Caricature
1837 45 Francs für das Album Caricaturana 80 Lithos s/w. 55 Francs kol.
1839 32 Francs für das Album Moeurs Conjugales 60 Lithos
1839 0.75 Francs für ein Litho Politikerporträt
1840 12 Francs für das Album Journèe de Celibataire, 12 Lithos, 18 Francs kol.
1841 9 Francs für das Album Physion. Tragico-Classique 15 Lithos
1843 12,50 Francs für das Album Les Canotiers de Paris
1843 7.50 Francs für das Album Les Chemins de Fer
1854 6 Francs für das Album Chargeons les Russes
Zum Vergleich: 1848 45 Francs Monatseinkommen eines einfachen Arbeiters.
Einige Anmerkungen zum Verhältnis von Charles Philipon und Honorè Daumier
Bekanntlich wurde Daumier von Philipon am 15.3.1860 entlassen. Nach Philipons Tod wurde Daumier am 18.12.1863 wieder in den Kreis der Mitarbeiter des Charivari aufgenommen.
Während dieser Zeit hatte sich Philipon mehrmals über Daumier geäußert. So am 13.4.1860 unter dem Titel ›L’Abdiction de Daumier‹ im Charivari, wo er den Leser des Charivari darüber informierte, dass er dem Wunsch der Öffentlichkeit und der Polizei nachgekommen sei, die nicht länger die Abscheulichkeiten von Daumier ertragen wollten. Und er legte noch einmal nach: am 21.9.1861 erschien ein Artikel im ›Le Journal Amusant‹ unter dem Titel: ‚Die Abdankung von Daumier I.’, den er am 21.12.1861 noch einmal im Charivari nachdrucken ließ. In dem Artikel beklagte er einen Schwall von signierten und anonymen Briefen, in denen mit der Abbestellung des Abonnements gedroht wurde, wenn man ihnen weiterhin die Abscheulichkeiten der sogenannten Zeichnungen eines Herrn Daumier zumuten sollte. Das Verhältnis der beiden zueinander war offenbar zerrüttet, nur der Tod von Philipon hat die Wiedereinstellung von Daumier ermöglicht.
20 Jahre zuvor hatte sich Philipon im Charivari nahezu enthusiastisch über die Zeichenkunst von Daumier geäußert: „Ingres und Daumier… repräsentieren würdig die ganze Kunst. Ingres und Daumier, diese schöne Gestalt, deren Gesicht Daumier ist – das sind die Namen, die unser Jahrhundert kommenden Generationen stolz darbieten wird“ (zit. nach Passeron S. 157f.)
Das von Philipon befürchtete oder sogar feststehende Absinken der Abonnentenzahlen lässt sich anhand der erhaltenen Dokumente nicht bestätigen.
1858 schwankt die Abonnentenzahl zwischen 2050 und 2350, 1859 zwischen 2000 und 2400, 1860 und 1861 bleibt die Auflage konstant bei 2250. (vgl. das Zahlenmaterial bei Noack: www.daumier-register.org und bei E. Childs). Des anderen ist aber Philipon hellsichtig genug, festzustellen, dass durch die Entlassung von Daumier ein Ausbleiben von Karikaturen von seiner Hand zu einer Verknappung des Marktes führen könne. (nach M. Melot im Katalog National Gallery… S. 62).
Die von Philipon gewollte Abhängigkeit der Charivari-Zeichner von seinen Entscheidungen, lässt sich damit begründen, dass er keine Zeichner um sich haben wollte, die auf dem freien Kunstmarkt Erfolge erzielen könnten. (vgl. die Ausführungen von David S. Kerr S.)
Die sehr große Abhängigkeit von Daumier gegenüber Philipon kommt auch im folgenden Zitat zum Ausdruck: „Daumier is reported as saying that without Philipon’s prodding he would never have done anything“. (Zitat nach J. Wechsler S. 70.)
Philipon besaß mit Ausnahme der Büsten keine Arbeiten von Daumier. Er konnte zu recht annehmen, dass Daumier als freier Künstler keine Zukunft hatte. Seine Einschätzung, dass die Qualität der Zeichnungen für den Charivari nachgelassen hätten, muss energisch widersprochen werden. Hier eine kleine Auswahl von hochklassigen und sammelwürdigen Arbeiten von Daumier. Die Liste ist beliebig erweiterbar –
Für 1857: L,D. 2922, 2927 2934,2935, 2941, 2944, 2945, 2953, 2963, 2966, 2975.
Für 1858 L.D. 3024, 3026, 3034, 3038, 3043,3063, 3085, 3089, 3090.
Für 1859 L.D. 3117, 3123, 3129, 3130, 3131, 3137, 3192, 3198, 3207, 3208, 3229, 3240.
Sammler und Sammlungen
Was wird an Daumier Druckgraphik gesammelt? Hier Beschränkung auf die Lithographien.
- Die Charivari-Drucke. Der Sammler von Charivari-Drucken richtet sein Interesse oft auf den Erwerb von kompletten Serien, jüngstes Beispiel; Sammlung Kames München, wobei oft der Zustand der Blätter auf Zeitungspapier (Druckqualität und Erhaltungszustand) eher bescheiden ist.
- Eine andere Sammlergruppe sammelt die seltenen und drucktechnisch brillanten Drucke
- die Drucke sur blanc, also Drucke ohne rückseitigen Text auf festem weißen Velinpapier, oftmals Album-Blätter. Die Auflagehöhe der Alben bewegte sich zwischen 50-300 Exemplaren, Ausnahme die Robert Macaire-Serie.
- Blätter mit dem handschriftlichen Zertifikationsvermerk des Druckers, meist auf papier mince gedruckt. Ein solches Blatt existiert naturgemäß nur einmal.
- Blätter mit dem Zensurvermerk des Zensors zu Zeiten der Vorzensur, ebenfalls nur jeweils einmal vorhanden
- Drucke avant la lettre ohne jeden Text, z.T. mit handschriftlichem Textversuchen der Legendenschreiber.
- Blätter gedruckt auf chine collè. Der Druck wird vorgenommen auf hauchdünnem Chinapapier, das vorher auf einem festen Velinpapier aufgewalzt wurde. Diese Drucke sind drucktechnisch besonders herausragend und richteten sich auf ein schon damals vorhandenes Sammlerpublikum.
- Risse, Flecken, Knicke, Reparaturen, flaue Drucke ohne schöne schwarz/weiß-Kontraste sind erheblich wertmindernd. Dasselbe gilt für kolorierte Drucke, da in diesem Fall die von Daumier erstrebten schwarz-weiß–Kontraste und die nuancierten Grauwerte mit der aufgetragenen Farbe verdeckt werden. Außerdem wurden die Farben mit Hilfe der Pochoir-Technik aufgetragen und war in der Regel Kinder- oder Frauenarbeit.
Zu Lebzeiten wurde Daumier als Künstler in erster Linie von Künstlerkollegen geschätzt. So besaß Edgar Degas 1800 Lithos von Daumier. (Vente Degas, 1918). Auch sollen Manet, Monet, Delacroix, Toulouse-Lautrec, Van Gogh und Picasso Blätter von ihm besessen haben. Daumiers Lithographie ‚Le Nouveau Paris‚ aus der ’Boulevard’-Serie hing an der Staffelei von Picasso. Erstaunlicherweise besaß auch der meistporträtierte Politiker von Daumier, der 111 mal gezeichnete Adolphe Thiers, eine Sammlung von 1500 Karikaturen. (D.S. Kerr S.207)
Bestand und Verbleib der drei großen Berliner Daumier-Sammlungen.
- Max Liebermann besaß 3000 Lithographien von Daumier. Da er seine Exemplare nicht gestempelt hat, sprich einen Besitzvermerk angebracht hat, ist nach dem erzwungenen Freitod seiner Witwe nichts über den Verbleib seiner Sammlung bekannt.
- Eduard Fuchs besaß 3800 Blätter. Sie wurden 1938 unter Zwang von C.G Boerner in Leipzig versteigert. E. Fuchs hat seine Daumier Blätter gestempelt. Es tauchen aber seltsamerweise kaum Fuchs-Blätter auf dem Markt auf. Außerdem wissen wir nicht, wer damals Fuchs-Blätter erworben hat.
- Otto Gerstenberg besaß ebenfalls eine Daumier-Sammlung von annähernd 3000 Blättern. Gerstenberg hat ebenfalls gestempelt (Viktoria-Figur).
Man nimmt an, dass zwei Drittel der Sammlung als Kriegsverlust abgeschrieben werden müssen.
Gelegentlich tauchen auf deutschen und Schweizer Auktionen (Kiefer, Fischer) Blätter mit seinem Besitzervermerk auf. Noack gibt in seinem Daumier-Register an, dass Teile dieser Sammlung bei August Laube in Zürich aufgetaucht seien, auch hätten sich Blätter von Gerstenberg in der Sammlung Ch… Malherbe befunden; s.u. Berühmte Daumier-Sammlungen und deren Verbleib: nach Noacks Daumier-Register s.d.
- Babcock, W.B. an Fine Art Museum in Boston
- Barrion, A. an Baltimore Museum
- Bechtel, H. an The Metropolitan Museum of Art, New York, teilw.
- Bliss, F.E. an Baltimore Museum
- Bloch, A. zumeist in der U.S.A.
- Borletti, C.A. an St. Denis, Paris
- Bouvy, E. an Gaston Dreyfus, R. teilw.
- Champfleury an Metropolita Museum New York teilw.
- Cognac. G. an Graphische Sammlung Stuttgart teilw.
- Delteil, L. an Metropolitan Museum, New York teilw.
- Demony. P. an Passeron, R. teilw. und Gaston Dreyfus, R. teilw.
- Dick, H.B. an Metropolitan Museum New York
- Doria, Comte an Gaston Dreyfus teilw.
- Frapier, E. an Petiet, H. teilw.
- Fuchs, E. an unbekannt s.o.
- Gaston Dreyfus, R. Versteigerung 1966 Paris, teilw. Petiet, H.; Passeron, R.
- Geoffroy-Dechaumes, Baltimore Museum
- Gerstenberg, O. s.o.
- Grandville an Ramus, C. F.
- Grunwald, L. an Hammer, Los Angeles
- Guerin, M.L. an Baltimore teilw.
- Hazard, N.A. an Metropolitan Mueum, New York
- Hofer, Ph. an American Visionary Art Museum, Baltimore
- Laffon, E. an Bibliothek National Paris teilw.
- Loncle, M. ehemals Delteil, L.
- Longstreet G. S. an Hammer, Los Angeles
- Lucas, G.A. an verschiedene amerikanische Museen
- Malherbe, Ch. an Metropolitan Museum, New York
- Maroni, A. an Metropolitan Museum, New York teilw. an Hammer, Los Angeles teilw.
- Massau, F. an Metropolitan Museum teilw., an Passeron, R. teilw., an Milwaukee Museum
- Morse, P. an National Museum of Western Art, Tokyio
- Passeron, R. enthält Teile von Gaston Dreyfus, Borletti, C.A., Cognac, G.
- Ramus, C.F. an privat U.S.A, vorher Michel, R.G. 1977
- Roger-Marx an Louvre, Paris teilw.
- Rosenwald, L.J. an National Gallery Washington
- Rothe, H. an Hammer, Los Angeles
- Sargent, J.O. und Saunier an Metropolitan Museum teilw.
- Schniewind, C.O. Versteigerung 1933 in Bern
- Trustman an Brandeis University Libraries
- Wittelsey, an Metropolitan Museum
- Ziller, an Staatliche Kunstsammlung Dresden
Der Markt der Daumier-Lithographien
Verwendete Literatur:
Lagerkataloge
- Paul Prouté „Estampes par Honoré Daumier“. Catalogue 114. Paris, Juni 1999
- Helmut H. Rumbler:„Honoré Daumier“ Katalog 35. Frankfurt a.M. 1999.
- C.G. Boerner: „Honoré Daumier. Impressions of Modern Life“ New York 2000.
- Arsène Bonafous-Murat: „Bicentenaire de la Naissance de Honoré Daumier“ Saint-Antonin 2008.
- D. u. L. Noack Daumierregister, Abteilung: ‚Marketplace’.
Auktionskataloge:
- Galerie Kornfeld: „Kunstwerke des 19. und 20. Jahrhunderts“ Auktion 221 —
II. Teil – 18. und 19. Juni 1998. Bern. - Galerie Kornfeld „Honore Daumier. Sammlung Lotar Neumann, 6.Juni 2008. Bern.
- Piasa: „Estampes Modernes“ Henri M. Petiet. 1995-2012. Paris.
- Auktionskataloge der Pariser Auktionshäuser: Ader, Piasa, Tajan, etc.
Erzielte Preise.
Bei Auktionspreisen sind die Nettopreise angegeben ohne Aufgeld!
I. Preise für komplette Alben
- „Moeurs Conjugales“ 60 Bll.. Kornfeld 2008. 22500 SFr = 18500 Euro.
- „Histoire Ancienne“ 50 Bll. Jeschke Berlin 2013. 2200 Euro (incl. Aufgeld)
- „Charges de Jour“ 30 Bll. Kornfeld 1998. 5200 SFr. = 4253 Euro.
17 von 30 Bll. Kornfeld 2008 4200 SFr. = 3435 Euro. - „Proverbes et Maximes“ 12 Bll. Kornfeld 2008. 7000 SFr. = 5750 Euro
- „ La Peche“ 7 Bll. Kornfeld 2008. 1800 SFr. = 1500Euro.
- „ Pastorales“. 50 Bll. Kornfeld 2008. 12500 SFr. = 10270 Euro.
- „ Album du Siege“ mit 10 Bll. von Daumier Kornfeld 2008. 2600 SFr. = 2130 Euro.
- Idylles Parlamentaires“ 16 Bll. koloriert Kornfeld 2008. 5000 SFr. = 4100 Euro.
II. Blätter aus „Le Boulevard“
- „ Madeleine-Bastille“
Rumbler 1999, mit Text 2.600 DM, sur blanc 6000 DM.
Prouté 1999 sur blanc 20000 Ffr. = 3000 Euro. - „Le nouveau Paris“
Rumbler 1999 mit Text 3000 DM, sur blanc 6000 DM - „A travers les Ateliers“.
Rumbler mit Text 4500 DM.
Kornfeld 2008 sur blanc 15000 Sfr. = 12320 Euro - „Le Dimanche au Jardin de Plantes“
Rumbler mit Text 3400 DM, sur blanc 6000 DM
Prouté sur blanc 12500 Ffr.= 1?905 Euro. - „Nadar“
Rumbler mit Text 5800 DM,
Kornfeld sur blanc 13000 Sfr. = 1067 Euro. - „En Chemin de Fer“
Rumbler mit Text 4500 DM,
Kornfeld sur blanc 1998 5400 SFr. = 4435 Euro. - „Paysagistes au travail“
Rumbler mit Text 5000 DM.
Kornfeld 2008 sur blanc 5500 SFr. = 4585 Euro. - „la fille à Bourdin“
Rumbler mit Text 2000 DM, sur blanc 4800 DM.
Proutè sur blanc 12500 Ffr. = ?905 Euro
Petiet Jahr 2000, sur blanc 9500 Ffr. = 1450 Euro
Kornfeld 2008 sur blanc 3100 SFr. = 2790 Euro - „ L’Âne et les deux voleurs“.
Proutè sur blanc 10000 Ffr. = 1500 Euro,
Boerner sur blanc 4000 DM. - „A la Varenne-Saint Maur“.
Kornfeld 2008 sur blanc 7000 SFr. = 5750 Euro.
III. Blätterverzeichnis der ‚ Association mensuelle‚
- „Ventre legislative“
1970 Christies 5000 DM,
1981 Sotheby’s 45700 DM
2008 Kornfeld 15000 SFr. = 12300 Euro (mit Mittelfalte) - „Rue Transnonain“ 1964 Proutè 15000 DM,
1969 Kornfeld 20500 Sfr.= 16800 Euro
2008 Kornfeld 18000 SFr.=16800 Euro (mit Mittelfalte),
2013 Auktion Piasa 2500 Euro (bechäd. Exemplar) - Enfoncé Lafayette“
2008 Kornfeld 11000 SFr. = 9030 Euro.(mit Mittelfalte) - „Liberté de la Presse“
1999 Prouté 30000 Ffr. = 4573 Euro (mit Mittelfalte)
IV. Die Zeitschrift. „La Caricature“ cplt.
- 2008 Kornfeld 33000 SFr. = 27000 Euro
- 2013 Hotel Drouot lt. Auskunft Paul Prouté 30000 Euro.
V. Blätter der „Caricaturana“ Robert Macaire
- 1999 Prouté Preise zwischen 1250-3000 Ffr. = 160-450 Euro
- 2008 Kornfeld 70 Bll. kol. sur blanc 9500 SFr. = 7780 Euro, etwa 135 Euro/Blatt.
VI. Auswahl an gesuchten Blättern aus „La Caricature“
- „Tres humbles“ L.D.40.1.. 2008 Kornfeld 1500 SFr. = 1230 Euro.
2013 Noack Daumier-Register Marketplace 1600 Euro (mit Mittelfalte). - „Le Charenton Ministériel“. L.D. 44.
1998 Kornfeld zus. mit D45 1230 Euro
Graphikhandel Ch. Colin, Paris. 400 Euro - „ Ksssse! Pedro“. L.D. 61
2013 Noack Daumier Register Marketplace. 1000 Euro. - „Cortège…Apothicaires“. L.D.65.
2002 Petiet. 55 Euro,
Ch. Colin Paris 600 Euro - „Ah tu veux“. L.D.71. 1999
Rumbler 2700 DM (auf chine),
2008 Kornfeld 1640 ? - „ Primo saignare“ L.D. 73.
1999 Rumbler 5000 DM.
1998 Kornfeld 2000 Euro.
2002 Petiet 700 Euro.
2013 Noack Marketplace 1200 - „ Baissez le rideau“. L.D. 86.
1998 Kornfeld 560 Euro.
1999 Rumbler 3800 DM. - „Moulin de Télégraphe“. L.D. 91.
1999 Prouté 305 Euro. - „Le Fantome“
1998 Kornfeld 370 Euro - „ C’etait vraiment bien“. L.D. 130.
1998 Kornfeld 488 Euro,
1999 Rumbler 2800 DM,
1999 Proutè 610 Euro.
VII. Blätter vor „La Caricature“
- „ Les Blanchisseuses“. L.D. 39/1. 915 Euro.
VIII. Einzelblätter aus Serien.
- Aus „Les Bons Bourgeois“
1999 Prouté zwischen 225 und 375 Euro. - Aus ‚La Caricature‚ Darstellungen von Parlamentariern.
1999 Prouté 150 Euro - Blätter zum Thema: ‚Börse‘.
2007 Petiet 2 Blätter zus. 1000 Euro
IX. Charivari Drucke
- 1999 Rumbler Folge „La Comète de 1857“. 10 Bll. 2600 DM
- 1999 Rumbler Einzelblätter 300-450 DM.
- 2013 Noack Register Marketplace, L.D. 166 750 Euro, L.D. 181 450 Euro.
- 2013 Pariser Handel: Colin, Maillard, Seydoux 20-50 Euro
- Ebay France: 20-30 Euro.
X. Zertifikationsdrucke.
- 1999 ProutéD 2284, 4100 Euro
- 1999 RumblerD.2302/2. 13000 DM.
- 2000 Petiet 3 Bll. 750 Euro,
2007 5 Bll. ‚Salon 1857‚ 1200 Euro,
2007 L.D.3720 1400 Euro, L.D.3766 250 Euro,
2008 2 Bll. 600 Euro,
2011 9 Bll. ‚Croquis musicaux‚ 700 Euro,
4 Bll. ‚Croquis de chasse‚ 450 Euro.
XI. Blätter ‚avant la lettre‘
- 1998 Kornfeld, Einzelblätter zwischen 2460 und 5000 Euro.
- 1999 ProutéD. 1708. 1900 Euro.
- 2000 Boerner Einzelblätter zwischen 5600 und 9000 DM.
- 2008 Kornfeld L.D. 1535 570 Euro.
- 2009 Petiet 1. Bl mit handschriftl. Legende 1600 Euro,
ein anderes dito 1000 Euro
2010 6 Bll. ‚Moeurs conjugales‚ 4900 Euro,
9 Bll ‚Canotiers de Paris‘ 5500 Euros
2012 2 Bll. ‚Pastorales‚ 1600 Euros, 4 Bll. ‚Les Bas Bleus‚ 1500 Euros.
XII. Blätter der Serie ‚Le Gens de Justice‚
- 1999 Prouté, diverse Blätter ’sur blanc‘ zwischen 850 und 2500 Euro.
- 1999 Rumbler, diverse Blätter ’sur blanc‘ zwischen 5-7000 DM.
Aber L.D. 1372/!. ‚avant la lettre‘ mit handschriftl. Legende 15.500 DM. - 2000 Boerner, diverse Blätter ’sur blanc‘ zwischen 4-6000 DM.
- 2003 Petiet 2 Bll. ’sur blanc‘ 1100 Euro,
2009 L.D. 1343 kol., L.D. 1343 sur blanc‘ und ein weiteres L.D. 1343 kol. 480 Euro,
2010 1 Bl.’avant la lettre‘ mit handschriftlicher Legende 1000 Euro,
2011 2 Bll., eins kol. 600 Euro,
2012 39 Bll. ’sur blanc‘ 16500 Euro. - Noack Register Markelplace L.D. 1343 ’sur blanc‘ 4000 Euro,
D. 1372 ’sur blanc‘ 4000 Euro.
XIII. Blätter mit Besitzvermerk
Beispiel: Blätter auf den Petiet-Auktionen.
Eine große Reihe von Blättern tragen den Stempel von R. Gaston Dreyfus, viele andere den Stempel von G. Cognac. Bei Blättern mit mehreren verschiedenen Besitzerstempeln lässt sich die Abfolge des Besitzes von Daumier-Blättern feststellen:
- Frapier – Barrion – Cognac
- Bloch – Gaston Dreyfus
- Frapier – Cognac
- Cognac – Gaston Dreyfus
- Vouay – Cognac
- Geoffroy Dechaume – Gaston Dreyfus
mehr dazu im Daumier Register unter der Daumier-Website: Famous Collections und Collectors Marks.
XIV. Daumier im Internet
- Noack bietet im Rahmen seines Daumier-Registers auch eigene Daumier Graphik an: Momentan umfasst sein Angebot 394 Kreidelithos, 5 Federlithos, 61 Gillotagen.
- Der französische ebay-Markt bietet momentan etwa 500 Daumier-Lithos an, fast ausschließlich Charivari-Drucke. Ein Gutteil des Angebotes stammt von Händlern.
- Im deutschen ebay wie auch im amerikanischen ebay werden etwa jeweils 50 Charivari-Abzüge angeboten. Es finden sich darunter viele Reproduktionen und Fälschungen.
Interviews mit Pariser Graphikhändlern zur Situation auf dem Daumier Markt.
Paul Prouté, Paris, Rue de Seine
- Französische Daumier-Sammler sind ihm momentan nicht bekannt.
- er kennt eine französische Daumier-Sammlerin, die Bürgermeisterin von Valmondois. Sie sammelt Frauendarstellungen von Daumier.
- von den deutschen Daumier Sammlern ist ihm das Ehepaar Horn in Erinnerung
- es gibt nationale Unterschiede: die amerikanischen Händler kaufen die großen teuren politischen Blätter, die französischen Käufer sind Zufallskunden, sie6nbsp;wählen meist aus dem Angebot, das im Schaufenster liegt.. Prouté hält immer ein Schaufenster seines Geschäftes für Daumier-Graphik frei.
- die Nachfrage bezüglich der Blätter der Serie: ‚Les Gens de Justice‘ ist merklich gesunken.
- es werden auch keine Serien mehr gesammelt, eher Einzelblätter, die sich als Geschenk eignen., z.B. zur Hochzeit oder Kindstaufe.
Xavier Seydoux Paris, Rue Jacob
- er hat nicht einen Daumer Sammler.
- Daumier wird bei ihm kaum nachgefragt.
- wenn Daumier Käufer, dann amerikanische, deutsche und französische Händler, die auf eine hohe Druckqualität achten, Charivari Drucke werden selten nachgefragt.
Christian Colin Paris, Rue Rameau
- Colin ist einer der französischen Händler, der systematisch Charivari-Drucke ins französische ebay einstellt.
- von den ebay Käufern sind 80% Deutsche, der Rest Franzosen, Italiener, Belgier und Amerikaner.
- der Franzose kauft thematisch, vorzugsweise Blätter aus dem bürgerlichen Alltag, der Deutsche kauft Daumier, „weil es Daumier ist“. Die französischen Käufer sind meistens ältere Männer..
Literaturliste
- Kerr, David S. „Caricature and French Polical Culture 1830-1848.“ Charles Philipon and the Illustrated Press. New York repr. 2004
- National Gallery of Canada “Daumier 1808-1879“ Ottawa 1999.
- Noack, D. und L. daumier-register.org
- Passeron, Roger „Honoré Daumier und seine Zeit“ Würzburg 1979.
- Wechsler, Judith „A Human Comedy“ Physiognomy and Caricature in the Nineteenth Century Paris. London 1981.
- Die o. angeführten Lager- und Auktionskataloge s.d.
Thomas Metzen